Die Geschichts-Werkstatt ist seit ihrer Gründung im Jahr 2002 Mitherausgeber der „Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall“ und unterstützt die Publikationen ideell und materiell. Viele Bände sind das Ergebnis der Arbeit von Projektgruppen der Geschichts-Werkstatt. Daneben wurden auch andere für die Stadt- und Regionalgeschichte interessante Publikationsprojekte gefördert.

2022

Andreas Maisch, DanielStihler (Hrsgg.): Bausteine zur Geschichte Schwäbisch Halls, Band 3 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 36), Schwäbisch Hall 2023, 348 S., zahlr. Abb., Preis: 25,00 EUR

Der Band enthält 13 Aufsätze mit zahlreichen Abbildungen zu verschiedenen Aspekten der Stadtgeschichte. Der Schwerpunkt liegt auf Beiträgen zum Mittelalter und zur Reformationszeit. Andreas Maisch thematisiert in zwei Überblicksdarstellungen die Historie der Stadt im Mittelalter und in der Reformationszeit. Seine weiteren Beiträge beschäftigen sich mit dem mittelalterlichen Stiftungswesen, einer Ablassurkunde für St. Michael von 1322/23 und dem Tag, mit dem die Haller Kanzlei 1525/1526 das neue Jahr beginnen ließ. Auf einen Vortrag zur Geschichte von Wackershofen und Gailenkirchen geht ein weiterer Aufsatz zurück. Schließlich verfasste er noch Beiträge zur Entstehung von Dorfordnungen im Umland von Schwäbisch Hall mit zahlreichen Einzelbeispielen und zu „Luxusordnungen“ in der Reichsstadt, die den u.a. bei Hochzeiten erlaubten Aufwand beschrieben. Daniel Stihler schreibt über die Familiengeschichte der Herren von Veinau und die Biografie des Dichters Achilles Jason Widman. Ein weiterer Beitrag von ihm zeichnet die Entwicklung der Pfarrei und der Kirche in Tüngental nach. Dort war die Durchsetzung der Reformation besonders schwierig. Jürgen Elßer geht alten Kilometersteinen, Wegweisern und Ortstafeln, wie sie heute noch im Umfeld von Schwäbisch Hall zu finden sind, nach. Zur Baugeschichte des Hauses Mauerstraße 15 und zu seiner spannenden Einordnung in das Umfeld jenseits Kochens äußert sich schließlich der Haller Bauforscher Gerd Schäfer.

2021

Andreas Maisch: Kleine Morde unter Hallern. Unerfreuliches aus der Stadtgeschichte (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 35), Schwäbisch Hall 2021, 372 S., zahlr. Abb., Preis: 25,00 EUR [vergriffen]

Eine junge Frau stahl einem Ratsherrn Pantoffeln: Sie wollte das Schuhwerk verbrennen und einen Zauberspruch dazu sprechen, um dem Mann zu schaden. Der Teufel traf einen jungen Mann in einer Haller Gasse und lieh ihm gegen Zins einen stattlichen Geldbetrag. Mäusegift, eingebacken in Brotschnitten, beendete das Leben eines Ehemannes. Ungeheure Schätze lagerten in Haller Gärten und warteten auf ihre Entdeckung, erforderten allerdings einige Investitionen, bevor sie gehoben werden konnten.
Hoffnungen und Lebensziele von Menschen des 16. bis 18. Jahrhunderts entziehen sich meist unserer Kenntnis. Eine Möglichkeit, ihnen näher zu kommen, sind ihre in Kriminalprotokollen festgehaltenen Aussagen, die weit über das hinaus gehen, was eigentlich Gegenstand der Untersuchung war. Im vorliegenden Band liegt der Akzent daher weniger auf der „Kriminalität“ und auf den Gerichtsverfahren und Strafen. Der Autor Dr. Andreas Maisch, Leiter des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, versucht anhand von Konflikten, Alltagsgeschehnisse zu schildern, die sonst in den erhaltenen historischen Dokumenten keinen Niederschlag finden. Die Erzählungen gruppieren sich zu einem Leseband, der in vergangene Lebenswelten einführt. Manches erscheint uns trotz der zeitlichen Differenz vertraut. Unter der oberflächlichen Vertrautheit verbirgt sich aber schnell Fremdes, Fremdartiges und für uns Befremdliches.

Enslingen, Gaisdorf, Schönenberg. Ortsgeschichten im Tal und auf der Ebene (Arbeitskreis Ortsgeschichte Enslingen, Bd. 4). Hrsg. von der Gemeinde Untermünkheim, Untermünkheim 2o21, 555 S., zahlr. Abb., 30,00 EUR

Zahlreiche Autorinnen und Autoren beleuchten in diesem umfangreichen Band aus unterschiedlichen Blickwinkeln Themen der Ortsgeschichte des Untermünkheimer Teilorts Enslingen mit seinen beiden auf der Höhe gelegenen Weilern Gaisdorf und Schönenberg. Die Bandbreite reicht von Landschaft und Geologie über die Frühgeschichte des Orts, das Mittelalter, und die Neuzeit bis zum Ersten Weltkrieg sowie zahlreiche Einzeldarstellungen zu den unterschiedlichsten Themen. Beispielhaft seien die Geschichte von Kirche und Kirchengemeinde, Schule und Feuerwehr, die Mühle, die Gasthäuser zur Krone und zum Goldenen Hirsch, neue Erkenntnisse zur Baugeschichte, die Kriegskosten der Napoleonischen Zeit, die Hungersnot 1816/17, die Landwirtschaft, Klingen, Bäche, Brücken, Wege und Straßen, der Verkehr, die Krankenpflegestation, die Elektrizität, Auswanderer, die neuapostolische Gemeinde oder der Briefwechsel zwischen dem Enslinger Pfarrer Wilhelm Fink und Hermann Hesse genannt. Grundlage des Buchs waren die seit über 15 Jahren stattfindenden, vielfältigen Aktivitäten des Arbeitskreises Ortsgeschichte Enslingen, der maßgeblich von Lilo Kratochvil (1948-2019) geprägt worden ist.  Durch ihren frühen Tod konnte sie die Fertigstellung des Buchs, zu dem sie viele Beiträge beigesteuert hat, nicht mehr erleben. Es ist deshalb nicht zuletzt ihrem Andenken gewidmet.

Das Buchprojekt wurde von der Geschichts-Werkstatt unterstützt und gefördert. Es ist erhältlich bei der Gemeinde Untermünkheim und beim Arbeitskreis Ortsgeschichte Enslingen.

2020

Andreas Maisch,  Sara Wiest: Schwäbisch Hall. Geschichte erzählt in vergleichenden Ansichten, Ubstadt-Weiher (verlag regionalkultur) 2020, 136 S., 19,90 EUR

Der durch die Geschichts-Werkstatt mitfinanzierte und den „verlag regionalkultur“ in Ubstadt-Weiher publizierten Band bietet einen fotografischen Rundgang durch Schwäbisch Hall und seine Geschichte. Ein altes wird jeweils einem neuen Bild gegenübergestellt, wobei versucht wurde, eine ähnliche Perspektive zu finden. Die Begleittexte bieten einen Durchgang durch die Stadtgeschichte von den Anfängen bis in die jüngere Gegenwart. Die Zeitspanne reicht von der Gründung des Klosters Comburg 1078/1088 und der Weihe von St. Michael im Jahr 1156 bis zur Einweihung der Kunsthalle Würth 2001. Hierbei wurde Wert darauf gelegt, auch bislang unbekannte Abbildungen zu verwenden und unbekanntere Perspektiven einzubeziehen. Verfasser sind Dr. Andreas Maisch und Sara Wiest vom Schwäbisch Haller Stadtarchiv.  Mitglieder der Geschichts-Werkstatt erhalten ein Exemplar des Buchs kostenlos als Jahresgabe für 2020.

Günter Albrecht, Andreas Maisch, Reinhard Schuster, Daniel Stihler (Hrsgg.): Steinbach. Geschichte eines Dorfes am Fuße der Comburg (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 34), Schwäbisch Hall 2o2o, 636 S., zahlr. Abb., 25,00 € [vergriffen]

Nach sechs Jahren Arbeit liegt nun das Endergebnis des von Günter Albrecht und Reinhard Schuster initiierten Projekts zur Erforschung und Darstellung der Ortsgeschichte von Steinbach vor. Auf 636 Seiten und mit zahlreichen Abbildungen wird die Geschichte des Schwäbisch Haller Teilorts umfassend dargestellt. 15 Autorinnen und Autoren haben insgesamt 39 kurze oder längere Beiträge verfasst. Themen sind unter anderem Geologie und Erdgeschichte, die Frühgeschichte des Orts im Mittelalter, die Rekatholisierung in der Zeit der Gegenreformation durch das Ritterstift Comburg, die Frühe Neuzeit bis 1802 mit genaueren Blicken u.a. auf die jüdische Gemeinde, die Handwerker, die Wirtschaften, das Stiftungswesen oder die Kleincomburg. Eigene Abschnitte sind der Pfarrkirche St. Johannes, historischen Gebäuden, den Orgeln und Orgelmachern sowie der barocken „Bildersteige“ aus dem Dorf zur Comburg gewidmet. Die Ortsgeschichte von der napoleonischen Zeit über das von Armut geprägte 19. Jahrhundert, die Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg bis zur Nachkriegszeit sind ein weiterer Schwerpunkt. Weitere Texte befassen sich u.a. mit dem Steinbacher und Haller Ehrenbürger Max Kade, mit den Konfessionen und Religionen, dem Schulwesen, den Franziskanerinnen, den drei Friedhöfen, der evangelischen Martinskirche, mit dem heute als Schule dienenden „Samenbau“, den Steinbacher Straßen, dem Unternehmen „Gasti“, der Gasversorgung, der Marinekameradschaft, den Vereinen und dem Kocherstausee. Günter Albrecht hat die Erinnerungen von Zeitzeuginnen aufgeschrieben. Dank Spenden konnte der Verkaufspreis für dieses umfangreiche, farbig bebilderte Buch mit  Hardcover und Fadenheftung auf 25 Euro reduziert werden.

2018

"Migrationen", Titelseite

Maisch, Andreas (Hrsg.): Migrationen. Zuwanderung nach und Auswanderung aus Schwäbisch Hall (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 33), Schwäbisch Hall 2018, 404 S., zahlr. Abb., 25,00 €

Schon vor einigen Jahren begannen das Stadtarchiv Schwäbisch Hall und die „Geschichts-Werkstatt. Förderverein von Stadtarchiv und Kreisarchiv Schwäbisch Hall“, sich mit Wanderungsbewegungen zu beschäftigen. Erstes Ergebnis war die 2013 ins Internet eingestellte Datenbank mit Angaben zu Auswanderern aus Schwäbisch Hall und Umgebung sowie zahlreichen biografischen Bausteinen zu einzelnen Emigranten. Da die Mitglieder der „Geschichts-Werkstatt“ aber sehr viel mehr und breitere Ergebnisse recherchiert hatten, folgt auf die Datenbank nun ein Buch. Es behandelt auf 404 Seiten die Geschichten und Geschicke von Menschen, die nach Schwäbisch Hall kamen, um hier zu leben und die von Personen, die die Stadt verließen, um anderswo neu anzufangen. Themen sind z.B. Gesellen, die auf ihren Wanderungen quer durch Mitteleuropa zogen, Wanderarbeiter, die saisonal aus Tirol zuwanderten, um hier zu arbeiten, und Glaubensflüchtlinge aus Salzburg, die von dort vertrieben wurden. Schwerpunkte liegen aber besonders auf den Auswanderer nach Amerika oder Australien. Für letztere steht der Haller Carl Stock, der von seiner Familie nach einigen Verfehlungen zwangsweise nach Melbourne verfrachtet wurde. Schließlich werden auch die Schicksale von hohenlohischen Metzgern thematisiert, die die Essensgewohnheiten in England revolutionierten.

2016

Landhege TitelAndreas Maisch: Gräben, Heg und Schläg. Geschichte der Haller Landhege (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 32), Schwäbisch Hall 2016, 74 S., zahlr. Abb., 10,00 €

Vom 15. Jahrhundert an bis zum Ende der Reichsstadtzeit 1802 errichtete und pflegte die Reichsstadt Schwäbisch Hall ein als „Landhege“ bezeichnetes Befestigungssystem aus Gräben, mit dichten Hecken bepflanzten Wällen sowie befestigten Durchgängen und Landtürmen, das in seinem Verlauf einen weiten Bogen um die Stadt schlug. Zusammen mit den innerhalb verlaufenden „Flügelhegen“ war die Landhege die wohl umfangreichste Anlage dieser Art im deutschen Sprachraum. Nach ihrer Aufgabe sind die Befestigungen im 19. Jahrhundert weitgehend verschwunden; Verlauf und Spuren wurden in den 1980er Jahren durch Hans Mattern und Reinhard Wolf dokumentiert, die noch existierenden Reste konnten in der Folge unter Schutz gestellt werden. 2015 weckte ein v.a. von der Europäischen Union finanziertes,  touristisch ausgerichtetes Projekt auch das Interesse an der bislang weitgehend unerforschten Geschichte der Befestigungsanlage. Dr. Andreas Maisch, der Leiter des Stadtarchivs, hat sich nun erstmals gründlich damit befasst. Zahlreiche, vor allem im Haller Stadtarchiv vorliegende Quellen wurden erstmals ausgewertet; dadurch ergab sich ein facettenreiches Bild von der Entstehung, Entwicklung und Funktion der Befestigungsanlage. Sie diente sowohl dem Schutz der Stadt und ihres Vorfelds vor kleineren gegnerischen Trupps, Marodeuren und Plünderern, Kriminellen und sonstigen unerwünschten Reisenden, als auch der Kontrolle, Steuerung und Kanalisierung des Verkehrs, konnte aber schon in Ermangelung klarer Grenzen zwischen den verschiedenen Herrschaften der Region  keine „Grenzbefestigung“ im heutigen Sinn sein.

2015

Heft 31 Leng Gueltbuch 2015Rainer Leng (Hrsg.): Das Gültbuch der Siechenpflege St. Nikolaus in Schwäbisch Hall (ca. 1360 – ca. 1380) (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 31), Schwäbisch Hall 2015, 191 S., zahlr. Abb., 10,00 €

Die Edition des heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrten frühesten Gültbuchs (Abgabenverzeichnisses) der „Siechenpflege“ von St. Nikolaus in Schwäbisch Hall wurde 2013/14 von Professor Dr. Rainer Leng mit einer Gruppe Studierender der Universität Würzburg erarbeitet. Sie enthält eine vollständige Transkription (d. h. Abschrift) sowie Erläuterungen und inhaltliche Analysen.

Das Haller Gültbuch gehört zu den frühesten Zeugnissen der Finanzverwaltung von „Sondersiechenhäusern“, d.h. Einrichtungen zur Unterbringung von Menschen, die an ansteckenden Krankheiten wie Lepra litten und deshalb von der restlichen Stadtbevölkerung isoliert werden mussten.

Um ihre wohltätigen Aufgaben wahrnehmen zu können, wurde die Einrichtung mit Einkünften ausgestattet, deren Verwaltung das Gültbuch dokumentiert. Damit wird eine wichtige Quelle zur Sozialgeschichte Schwäbisch Halls im Mittelalter zugänglich gemacht.

Heft 30 Bausteine 2 2015Andreas Maisch, Esther Schinke, Daniel Stihler: Bausteine zur Geschichte Schwäbisch Halls, Teil II (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 30), Schwäbisch Hall 2015, 181 S., Abb., Preis: 15,00 €

Sammelband mit drei Beiträgen zur Schwäbisch Haller Stadtgeschichte:

  • Andreas Maisch: Entbrannt für Mannsbilder. Homosexuelle Sodomie in der Reichsstadt Schwäbisch Hall
  • Esther Schinke: Um die Ehre klagen. Beobachtungen am Beispiel Schwäbisch Hall in den 1840er Jahren.
  • Daniel Stihler: „Kirchenkampf“, „Deutsche Christen“ und „Weltanschaulicher Unterricht“. Die evangelische Kirche in Stadt und Region Schwäbisch Hall zwischen 1933 und 1945.

Mitglieder der Geschichts-Werkstatt haben den Band kostenlos als Jahresgabe 2015 erhalten (Abholung im Stadtarchiv).

2014

Heft 29 Schwaebisch Hall 1914-1918 Buchcover Andreas Maisch, Daniel Stihler (Hrsgg.): Schwäbisch Hall 1914-1918. Eine Stadt und ihre Region im Ersten Weltkrieg Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 29), Schwäbisch Hall 2014, 556 S., zahlr. Abb., Preis: 30,00 €

Von einer Projektgruppe der Geschichts-Werkstatt erarbeiteter Sammelband mit zahlreichen Beiträgen zum Ersten Weltkrieg und seinen Folgen in Stadt und Region Schwäbisch Hall. Insgesamt 30 Aufsätze stellen ganz unterschiedliche Aspekte und Themen vor, von den Kriegserlebnissen einzelner Soldaten und der Analyse privater oder archivischer Feldpostsammlungen, kirchliche „Kriegschroniken“ und die lokale Presseberichterstattung über die Kriegswirtschaft, den Einsatz von Kriegsgefangenen, die Auswirkungen auf das Alltagsleben in der Heimat, die Aktivitäten von Vereinen bis hin zu den verschiedenartigen Folgen des Kriegs, die von der Einführung des Frauenwahlrechts bis zur Entwicklung einer eigenen Denkmalkultur reichen. Einen Schwerpunkt bildet die Auswirkungen des Kriegs auf die damalige Diakonissenanstalt (heute „Diak“), die Lazarettstandort wurde und zahlreiche Diakonissen als Krankenschwestern auf die verschiedenen Kriegsschauplätze entsandte.

2013

Heft 28 Maisch Simples Leben Schwaebisch Hall 2013 Titelblatt kleinAndreas Maisch: Simples Leben. Die Autobiografie des Christoph David Kämpf, Bürger und Rotgerber in Schwäbisch Hall, 1728-1811 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 31), Schwäbisch Hall 2013, 335 S., zahlr. Abb., Preis: 28,00 €

Christoph David Kämpf aus Schwäbisch Hall (1728-1811) beschrieb zwischen 1795 und 1801 sein „simples“ Leben. Das Buch mit seinen handschriftlichen Notizen befand sich über mehrere Generationen im Besitz seiner Nachfahren und kam schließlich mit vielen anderen Familiendokumenten in das Stadtarchiv Schwäbisch Hall. Autobiographien von Handwerkern des 18. Jahrhunderts liegen insgesamt in Deutschland nur sehr wenige vor; für Schwäbisch Hall sind Kämpfs Aufzeichnungen einzigartig.

Der vorliegende Band ordnet seine Lebensbeschreibung in die Zusammenhänge städtischer und allgemeiner Geschichte ein. Wanderschaft, Ehe und Familienleben, der Betrieb einer Gerberei, soziale Beziehungen, Religion, Lektüre und Tod bilden einige der behandelten Themen. Veröffentlicht ist auch der vollständige Text der Autobiographie.

2012

Heft 27 Maisch Unterwegs Schwäbisch Hall 2012 TitelAndreas Maisch (Hrsg.): Unterwegs. Schlaglichter zu Verkehr und Kommunikation in Schwäbisch Hall vom Mittelalter bis 1950 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 27), Schwäbisch Hall 2012, 266 S., zahlr. Abb., Preis: 25,00 €

Thema dieses von einer Projektgruppe der Geschichts-Werkstatt erarbeiteten Buchs ist die Entwicklung von Verkehrswegen und -mitteln in und um Hall seit dem Mittelalter. Die von acht Autorinnen und Autoren verfassten Beiträge befassen sich mit Zöllen und Zollstationen, dem Straßenbau von den Projekten der Reichsstadtzeit über das 19. Jahrhundert bis zu den Planungen für die Reichsautobahn im Haller Raum, reisenden Handwerkern und den „Profis“ des Transportgewerbes (Karrenmänner und Fuhrleute), mit der Ordnung und Verwaltung des württembergischen Straßenbauwesens, dem Eisenbahnbau, der erstaunliche Mobilität der Landbevölkerung, den vielfältigen Auswirkungen der „Automobilisierung“ des Verkehrs sowie der Rolle Schwäbisch Halls als (zeitweiligem) Standort der Automobilproduktion bzw. der Zulieferindustrie.

2011

Heft 26 Auf Leben und TodHeike Krause, Andreas Maisch (Hrsgg.): Auf Leben und Tod. Menschen und Medizin in Schwäbisch Hall vom Mittelalter bis 1950 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 26), Schwäbisch Hall 2011,  572 S., zahlr. Abb., zahlr. Abb., Preis: 25,00 €

24 Autorinnen und Autoren steuerten Beiträge zu diesem umfangreichen Band bei, der anlässlich des 125jährigen Jubiläums des Evangelischen Diakoniewerks Schwäbisch Hall veröffentlicht wurde. Behandelt werden zahlreiche Aspekte des Gesundheitswesens in Schwäbisch Hall seit dem Mittelalter. Darstellungen sind z.B. den verschiedenen Akteuren wie Ärzten, Barbieren, Badern, Apothekern, Hebammen und den „inoffiziellen“ Heilern gewidmet, ebenso Krankheiten, Seuchen und Todesursachen. Dargestellt werden auch der Umgang mit behinderten Menschen sowie die verschiedenen mit akut oder chronisch Kranken und Behinderten befassten Institutionen, zu denen das Hospital, das Lazarett-, Bleich- und Seelhaus sowie später das sich aus dem Armenhaus entwickelnde städtische Krankenhaus gehörten. Ein umfangreicher Abschnitt ist verschiedenen Aspekten der Geschichte des „Diaks“ gewidmet.

2009

Heft 25 AusmerzenHeike Krause, Andreas Maisch (Hrsgg.): „Ausmerzen“. Eugenik, Zwangssterilisierung und Krankenmord in Schwäbisch Hall 1933-1945 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 25), Schwäbisch Hall 2009, 128 S., zahlr. Abb., Preis: 15,00 €

1939 begann der NS-Staat die Vorbereitung zur planmäßigen Ermordung von geistig behinderten und psychisch kranken Anstaltspatienten. Doch die Ermordung war nur ein Schlusspunkt hinter eine jahrzehntelange Frage nach dem Wert des Lebens. Erschreckend ist, wie reibungslos die seit Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten Eugenik-Theorien nach 1933 umgesetzt wurden: Die „erbbiologische Bestandsaufnahme“ einer ganzen Bevölkerung erfolgte durch eine gut funktionierende Behördenstruktur. Zwangssterilisationen und verordnete Schwangerschaftsunterbrechungen stießen zumeist nur bei den Betroffenen selbst und ihren Angehörigen auf Ablehnung; Mediziner und Krankenhäuser in ganz Deutschland hatten dagegen keine moralischen Bedenken. Erst die letzte Konsequenz, die Tötung, rief Proteste hervor. Wie sehr die Vorgänge um das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ auch die Kommunen betroffen haben, wird erstmals im vorliegenden Buch am Beispiel Schwäbisch Halls dokumentiert. Die Beiträge für diesen Band verfassten Dr. Heike Krause, Dr. Andreas Maisch, Edith Amthor und Liselotte Kratochvil. Goswinde Köhler-Hertweck erinnert an ihren Onkel Ernst Köhler, der ein Opfer der Euthanasiemorde wurde.

2008

Heft 24 GeachtetElke Däuber, Andreas Maisch: Geachtet – Ausgegrenzt – Verfolgt. Jüdische Einwohner in Schwäbisch Hall 1933-1943 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 25), Schwäbisch Hall 2008, 214 S., zahlr. Abb., Preis: 15,00 €

Der vorliegende Band bietet ein biografisches Lexikon der Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft, die während der Jahre der nationalsozialistischen Terrorherrschaft 1933 bis 1945 in Schwäbisch Hall lebten. Die Lebensläufe erzählen von Diskriminierung, Rechtlosigkeit, Flucht und Exil, von Deportation und Tod in den Vernichtungslagern, aber auch von Lebenswillen und der Kraft zum Neuanfang unter meist widrigen Bedingungen. Der Veröffentlichung sind jahrelange Recherchen in verschiedenen Archiven sowie Briefwechsel mit Überlebenden und ihren Nachfahren vorausgegangen, die vielfach Fotos und Dokumente zur Verfügung gestellt haben. Dem Lexikonteil ist ein Überblick über die Geschichte des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung vor Ort vorangestellt.

2007

Heft 23 GottwollshausenAndreas Maisch, Margarethe Merzenich, Erika Thier (Hrsgg.): Gottwollshausen. Beiträge zur Ortsgeschichte (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 23), Schwäbisch Hall 2007, 168 S., Abb., Preis: 14,00 €

28 Einzelbeitrage von 15 verschiedenen Autorinnen und Autoren beleuchten Aspekte der Ortsgeschichte des Schwäbisch Haller Teilorts Gottwollshausen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den Besonderheiten des Ortes. Dargestellt sind u.a. die komplizierten rechtlichen Verhältnisse des bis 1802 zwischen der Reichsstadt Schwäbisch Hall und dem Johanniterorden geteilten Dorfs, die Geschichte einzelner Häuser, die Entwicklung von Landwirtschaft, Gewerbe und Infrastruktur, zu der auch die über die Gemarkung verlaufende Eisenbahnlinie Heilbronn-Hall gehört. Sitten und Bräuche finden ebenso Erwähnung wie die Geschichte der Vereine und der Kirchengemeinden der beiden Konfessionen, die Ortsgeschichte in NS-Zeit und zweitem Weltkrieg und die Eingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen nach 1945. Aufgenommen wurden auch Erinnerungen von Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts, vom Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er und 1970er Jahre.

2006

StadtgeschichteAndreas Maisch und Daniel Stihler unter Mitarbeit von Heike Krause: Schwäbisch Hall. Geschichte einer Stadt, Künzelsau 2006, 439 S., 28,00 €

In 62 Kapiteln und mit zahlreichen Abbildungen behandeln Andreas Maisch, Daniel Stihler und Heike Krause die Geschichte der Stadt Schwäbisch Hall von den Anfängen bis heute. Abschnitte, in denen die politischen Entwicklungen im Zentrum stehen, wechseln sich mit solchen über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Tendenzen ab. Religiosität und Bildung, Sozialfürsorge und Kriminalität, Kultur und Wirtschaft werden in eigenen Querschnittskapiteln analysiert und im Wandel der Jahrhunderte verfolgt. Porträts bedeutender Hallerinnen und Haller ergänzen die Erzählung.

Die Herausgabe dieses Bandes war der Beitrag der Geschichts-Werkstatt zur 850-Jahrfeier der Stadt Schwäbisch Hall im Jahr 2006.

2004

 

Heft 19 Juedisches Leben 1Jüdisches Leben in Schwäbisch Hall, Hefte 1-4 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Schwäbisch Hall, Heft 19-22), Schwäbisch Hall 2004, Preis: jeweils 5,00  €

Mit der Publikation der vier Hefte zum jüdischen Leben in Schwäbisch Hall vom Mittelalter bis in die Gegenwart und den begleitenden Vorträgen und Führungen präsentierte die zwei Jahre zuvor gegründete Geschichts-Werkstatt sich und ihre Arbeit erstmals einem größeren Publikum. Die Hefte zu den Themen „Mittelalter und frühe Neuzeit“ , „Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts“, „Von der Revolution 1848 bis 1933“ und „Von 1933 bis zur Gegenwart“ legen den Schwerpunkt auf Leben und Schicksal einzelner Personen und Familien und zeichnen anhand dieser Beispiele die Höhen und Tiefen jüdischen Lebens in Schwäbisch Hall vom Mittelalter bis in die Gegenwart nach.